BEP
Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren
„Überall bereitet das Vorhergehende den Boden und legt den Grund für das Folgende… Daher ist klar: Wenn die Grundmauern nicht gut gelegt sind, kann das darauf errichtete Gebäude nicht sicher und fest stehen.“
(Jan A. Comenius, zit. nach Hacker, 2001, S. 80)
Zu Beginn des Schul -und Kindergartenjahres 2008/09 wurde in Hessen der Bildungs- und Erziehungsplan, kurz „BEP“ eingeführt. Ziel des Plans ist die „möglichst frühe, möglichst optimale“…und „nachhaltige“ Förderung jedes Kindes. Im Blickpunkt des Konzeptes steht die „besonders lernintensive Alterspanne von 0 bis 10 Jahren“( BEP 2008 ).
Grundlegend ist dabei die bessere Verzahnung von Elementar- und Primarbereich. Sogenannte Tandems, bestehend aus Grundschulen und mindestens einer Kindertagesstätte haben sich gebildet, die zusammen an der Umsetzung des Plans arbeiten und an den Fortbildungsangeboten zu BEP gemeinsam teilnehmen.
Da unsere zweizügige Grundschule ein großes Einzugsgebiet aufweist, sind je nach Einschulungsjahrgang und besuchten Kindertagesstätten eine unterschiedliche Anzahl an Kindertageseinrichtungen Teil des Tandems. Aktuell gehören der evangelische Kindergarten in Weidenhausen, die Kita „Sonnenschein“ in Erdhausen, die Kita „Pusteblume“ in Runzhausen, der ev. Kindergarten „Heidenest“ in Bottenhorn, die ev. Kita „Senfkorn“ in Günterod, der kath. Kindergarten „Arche Noah“ in Gladenbach, die Kita „Sonnenschein“ in Wommelshausen und der Kiga „Wunderland“ in Bad Endbach zu unserer Arbeitsgruppe. Zu unserem Tandem neu hinzu gekommen ist im Schuljahr 2012/13 außerdem die ortsansässige Förderschule (Otfried-Preußler-Schule).
Um Kindern (und Eltern ) den Übergang in die neue Lebensphase zu erleichtern und negative Erfahrungen zu vermeiden, entwickeln und festigen die Tandempartner neue Kooperationsformen. Im Vordergrund der Zusammenarbeit steht außerdem die Förderung grundlegender Fähigkeiten und Fertigkeiten wie mündlicher Sprachgebrauch, phonologische Bewusstheit, Betrachtung der Sprache als Gegenstand, Raumerfahrungen durch motorische Förderung und Steigerung der feinmotorischen Fertigkeiten. (Hacker, 2001, S.89)
Die Erzieherinnen und Lehrerinnen unseres Tandems nahmen bisher an den Fortbildungsmodulen „Sprache und Literacy“, „Religiosität und Wertorientierung“ und „Mathematik“ teil und entwickelten aus deren Inhalten unterschiedliche gemeinsame Aktivitäten.
Die Zusammenarbeit der kooperierenden Kindertagesstätten und unserer Grundschule gestaltet sich zurzeit folgendermaßen:
Elementarbereich/ vor Schuleintritt
- Austausch über den Stand des Bildungsprozesses des Kindes, auch aufgrund der individuellen Lerndokumentation/ des Portfolios
- Elternabend in der Schule mit Frau Konur von der Beratungsstelle 0-6 zum Thema „Was bedeutet Schulfähigkeit? Vom Vorschul- zum Schulkind“.
- Gemeinschaftliche Durchführung des Schulspiels (Kindergärten und Schule) mit anschließendem Austausch von Beobachtung und Diagnostik. Gemeinsame Informationsgespräche (Kindergarten – Schule – Eltern) bei der Empfehlung für die Vorklasse.
- Besuch der Lehrer in den Kindertagesstätten zum Kennenlernen der Schulanfänger
- Informeller Besuch der Kindergartenkinder in den 1. Klassen
- Elternabend in den Kindertagesstätten vor den Sommerferien
Primarbereich/ nach Schuleintritt
- Austausch mit den Erzieherinnen der abgebenden Kindergärten
Zielsetzung:
Neugestaltung des „Gleitenden Übergangs Kita – Schule“ durch
- Entwicklung und Umsetzung von Förderplänen
- Entwicklung eines gemeinsamen Bildungs- und Kompetenzbegriffs
- Engere Verzahnung von Kita und Grundschule durch gemeinsame Aktivitäten vor Schuleintritt
Hacker, Hartmut: Die Anschlussfähigkeit von Kindergarten und Grundschule. In Faust-Siehl, Gabriele/Speck-Hamdan, Angelika (Hrsg.): Schulanfang ohne Umwege. Arbeitskreis Grundschule – Grundschulverband. Frankfurt/M. 2001, S. 80-94